Aktuelle Beiträge

 

Bauernproteste und ihr Dilemma

 

Ich kann die Landwirte gut verstehen. Ich bin selbst auf einem Bauernhof aufgewachsen. Auf meiner Webseite umweltvorort.de habe ich schon oft darüber berichtet, dass  seit über 50 Jahren die Bauern nach dem Motto „Wachsen oder Weichen“ von der Politik und Konzerne immer wieder drangsaliert und bevormundet werden. (siehe Landwirtschaft/Die EU-Politik)  Und gerade der Bauernvorstand trotz seiner Verflechtungen nie richtig Interesse zeigte, kleine Familienbetriebe zu erhalten. Der Verband es akzeptiert, wenn jedes Jahr rd. 2 bis 3 % der Bauern ihren Hof aufgeben müssen. Und es sogar befürworten, wenn Banken und Versicherungen den Bauern das Land vor der Nase wegkaufen.

 

Aber nicht nur die Landwirte haben verloren. Auch in der Natur hat die Artenvielfalt durch die intensive Bewirtschaftung mit Gülle-  und Pestizideinsätze stark gelitten.

 

Ein Zurück zu einer naturnahen Landwirtschaft mit regionalen Erzeugnissen und Verkauf sowie mehr Tierwohl befürworten immer mehr Politiker, was aber angesichts des weltweiten Preiskampfes so nicht möglich ist. Hier brauchen die Bauern mehr Planungssicherheit und finanzielle Unterstützung und keine leeren Versprechungen. Ein teurer, aber langfristig gesehen nur der einzig richtige Weg.

Januar 2024

 

Dass die Landwirte heute demonstrieren kann ich gut verstehen. Auf meiner Webseite habe ich schon über Demos ab 1971  berichtet. Und dennoch schrumpfte die Zahl der Milchbetriebe in Deutschland danach, zwischen 1970 und 2006 von rd. 750.000 auf rd. 100.000 Höfe. Siehe   https://www.umweltvorort.de/landwirtschaft/die-eu-politik/

Aufnahmen: Landwirte in Sachsen blockieren eine Autobahnzufahrt

 

Pipelinebau mit hohem Tempo   

 

Was sonst 5 Jahre dauert, soll jetzt in 22 Monaten umgesetzt werden. Möglich macht es das neue  LNG-Beschleunigungsgesetzt vom 1 Juni 2022. Das zuvor billige Gas aus Russland muss jetzt schnell durch LNG-Gas  ersetzt werden. Zum Ende des Jahres soll dann das Gas über  Wilhelmshaven und Etzel in die Erdgasspeicher von Jemgum und Nüttermoor fließen können. Kosten für die 70 km lange Leitung: 200 Millionen Euro. Irgendwann soll in den Röhren auch Wasserstoff fließen und somit  das umweltzerstörende Fracking Gas aus den USA ersetzen können.

 

Welche Umweltprobleme bewegen die Bürger*innen

 

Laut einer aktuellen Studie der Umweltbundesamt in Berlin stuften die befragten Personen  folgende Themen als sehr wichtig ein:

61 % Plastikeinträge in die Natur:   Also ein Thema, was die Politik auch viel zu lange verschlafen hat. U.a. die Plastiktüten oder Makromoleküle im Shampoo zu verbieten.

59 % Verknappung von Trinkwasser: Hier sehe ich 2 gravierende Probleme auf uns zukommen:  Einmal der sinkende Grundwasserspiegel und die Verunreinigung durch Nitrate und Pestizide

58 % Klimawandel:   Tag für Tag posaunen die Politiker neue Absichtserklärungen in die Welt. Aber so richtig voran geht es nicht. Warum noch kein Tempolimit auf Autobahnen, obgleich wir Alle die zunehmende Trockenheit und Hitze schon deutlich spüren.

 

51 % das Artensterben in Tier- und Pflanzenwelt: Auch hier hat die moderne Landwirtschaft ganze Landstriche veröden lassen. Das wieder umzukehren ist schon eine Herkulesaufgabe, zumal die kleinen Betriebe nicht wieder kommen werden.  

 

51 % den Zustand der Wälder:  Spätestens wer im Harz spazieren geht, weiß was los ist. Erst bekommen die Fichten zu wenig Wasser und wenn dann noch der Borkenkäfer kommt, können sie aufgrund des Wassermangels keinen Schutzfilm mit Harz mehr aufbauen.  

 

Weiter macht die Studie deutlich, dass die Befragten mit höherem Alter vieles bedrohlicher empfinden als Menschen zwischen 30 und 49 Jahren. Nicht ganz verwunderlich finde ich, weil die Älteren in ihrer Kinderzeit noch intakte Wälder, bunte Blumenwiesen und saubere Flüsse kennen gelernt haben.

August 2023

 

 

Löschflugzeug in Ostfriesland

An sich wollte ich auf dem kleinen Flugplatz in Nüttermoor nur ganz gemütlich einen Kaffee trinken. Aber an diesem Tag war so richtig was los auf dem Flugfeld: Feuerwehrmänner und -frauen standen gruppenweise zusammen, zwei Piloten aus Argentinien liefen umher, mehrere Einsatzfahrzeuge der Leeraner Feuerwehr steuerten auf die Startbahn zu, dann kam der Bürgermeister um die Ecke angefahren usw.  Als ich dann die zwei gelben Flugzeuge am Rande des Flugfeldes sah dämmerte es mir so langsam: Es waren Löschflugzeuge, die im Kampf gegen Waldbrände eingesetzt werden können.

Am Ende des Rollfeldes wurde ein Flugzeug in nur wenigen Minuten mit Wasser vollgepumpt und startete wieder. Seine Wasserladung hat der Pilot dann mit Sirenengeheul neben der Startbahn abgeladen. Angesichts der Temperaturen hätten wir auch nichts gegen eine kleine Dusche gehabt. Wie ich später erfahren habe, sollen die Flugzeuge neben Braunschweig evtl. auch in Nüttermoor stationiert werden. Alles eine Übung für einen Ernstfall, der leider angesichts des Klimawandels und der immer heißer werdenden  Sommermonate immer wahrscheinlicher werden kann.

Video: https://www.youtube.com/watch?v=Ya0XvJi8uQs

Juli 2023

 

Auch beim Batterierecycling von E-Fahrzeugen fehlt die politische Weitsicht

Angenommen,  wir hätten einen regelrechten Boom auf E-Fahrzeuge ausgelöst. Zunächst bezweifle ich, dass das derzeitige Stromnetz überhaupt in der Lage ist, dann jedes einzelne Haus mit der,  für die Aufladung erforderliche Strommenge zu versorgen.

Und ein zweites Problem ist, wohin später mit den Batterien ? Nach einer Hochrechnung des Frauenhofers Instituts ist die Lücke zwischen der Batterieproduktion (rd. 2.000 Gigawattstunden) und dem Aufbau von Recyclingkapazitäten (rd. 66 Gigawattstunden) derzeit so groß, dass von 100 Batterien lediglich ganze 3,3  Stück aufgearbeitet bzw. deren Rohstoffe recycelt werden können.

Das Problem: Man hat es wieder im Vorfeld versäumt, bestimmte Recyclingstandards zu setzen.

Also wieder ein Beitrag zum Thema: Politische Kurzsichtigkeit. Mai 2023 

Die Zukunftsenergie einfach verschlafen

Die Energiemisere in Deutschland nahm ihren Anfang, als am 11. März 2011 ein Seebeben das Atomkraftwerk Fukushima in Japan überflutete. Und die Bundesregierung (CDU und FDP) noch im gleichen Jahr den Ausstieg aus der Atomenergie bis 2022 in die Wege leitete.

Nun sollte man meinen, dass die Bundesregierungen (bis 2013 CDU/FDP und danach CDU/SPD) keine Zeit mehr verlieren würden, voll auf regenerative Energien (Wind- und Sonnenergie) umzuschwenken.  Zumal sich die EEG-Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien für Haushalte zeitgleich von  3,5 Cent/Kwh (2011) auf 6,8 Cent KWh (2020) nahezu verdoppelte.

Aber Pustekuchen. Zunächst erhöhte sich die jährlich installierte Windenergieleistung zwischen 2011 und 2017 von 2.000 MW auf 6.600 MW um dann in 2020 auf unter 2.000 MW einzubrechen. Noch dramatischer sah es in der Solarindustrie aus. Reihenweise ging diese Zukunftstechnologie den Bach runter und der Staat schaute einfach nur zu. Der Umsatz fiel von rd. 13 auf 3,5 Milliarden Euro zurück. Und auch der Anteil der Atomenergie an der Stromerzeugung fiel von 17 % auf wenige Prozent herab. Mai 2023

Teures Gas bestimmt den Strompreis

Und dann folgte der schreckliche Ukrainekrieg der dazu führte, dass ab Juli 2022 der Gashahn für billiges Russengas nach und nach abgedreht wurde.  Die Folge: Nicht nur Gas sondern auch der Strom wurde immer teurer, obgleich der Gasanteil an der Stromerzeugung unter 15 Prozent lag. Das ist möglich, weil nach einem sog.  Merit-Order-Prinzip das teuerste Gaskraftwerk den Strompreis für alle Stromerzeuger bestimmt, auch wenn  beispielsweise die Windenergie günstiger ist. Welcher Politiker hat sich nur so was ausgedacht? Und ob steigende Energiepreise oder erhöhten EEG-Zulagen – zahlen dürfen immer nur die Privathaushalte und die Konzerne bleiben trotz üppiger Gewinne verschont.

Dass die Politik jetzt auf teure Wärmepumpen drängt und ab 2024 Heizungen mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien laufen müssen verteuert die Sache noch einmal. Mai 2023

Bürokratieabbau ist angesagt

Eine Armutsfalle für viele Hausbesitzer und Mieter, die schon jetzt die gestiegenen Mietpreise und Energiekosten kaum noch stemmen können. Und dass nur, weil die Politik, wie auch in vielen anderen Branchen üblich, die Zeit einfach verschlafen haben.  Aber zumindest eins muss man der grünen Offensive zugestehen: Die Merkel Regierung hat einfach zu viele Veränderungen verschlafen.  Das gilt für die Energiepolitik, Verkehrspolitik, Digitalisierung, Rentenreform, Mangel an Fachkräften, Klarheit in der Flüchtlingspolitik usw. Alles Peinlich. Und dennoch sollten die Grünen und gerade die SPD  nicht in Panik verfallen und den Bürger*innen auch Zeit zum Atmen geben. Die Politik wäre auch gut beraten, ihre Parlamente endlich zu verkleinern und insbesondere die Flut an  Vorschriften und Auflagen einzudämmen. Die Gefahr ist auch zu groß, dass angesichts der Energiepolitik  immer mehr Firmen das Land verlassen und am Ende der Umweltschutz kaum noch zu finanzieren ist. Der Bürger wird dann noch mehr zur Kasse gebeten.   Mai 2023

Warum gibt es in Baumärkten keine generelle Rücknahmepflicht für Elektrogeräte

Wieder so ein typisches Gesetz – ein bisschen hier und bisschen dort. In diesem Fall geht es um die Rücknahmepflicht der Vertreiber von Elektrogeräten nach § 17 des ElektroG.

Zumindest hat es der Gesetzgeber geschafft, dass die Lebensmitteldiscounter mit einer Gesamtverkaufsfläche von mindestens 800 m² seit Juli 2022 Elektrogeräte zurücknehmen müssen.  Aber große Hinweisschilder, wie im Gesetz vorgegeben,  sucht man in den Märkten vergebens. Aber zumindest das Personal an der Kasse ist über die Rücknahme zumeist informiert.

Enttäuschend für mich ist, dass einige Baumärkte keine Verpflichtung  sehen, alte Elektrogeräte vom Kunden anzunehmen. Begründung: Zusammengerechnet hätten sie eine Verkaufsfläche für Elektro- und Elektronikgeräte von unter 400 m². Das meine ich mit ein bisschen hier und bisschen dort.

Es ist wie bei den Ein- und Mehrwegverpackungen.  Noch heute landen viel zu viele Einwegbehälter wie Kaffeebecher und kleine Kornflaschen  in der Landschaft, die freiwillige Helfer dann  im Rahmen einer Müllsammelaktion wieder mühsam aus den Gräben holen.

Anstatt Einwegbecher und -flaschen generell zu verbieten oder zumindest mit einem vernünftigen Pfand zu belegen ist die Antwort der Bundesregierung: Die Hersteller von Einwegprodukten zahlen jetzt in einen Fonds ein, damit zumindest die Sammelkosten der Kommunen erstattet werden. Faxit: Statt den Gebrauch von Einwegprodukten mit Pfand weiter einzudämmen wird wieder ein Problem verwaltet – diesmal beim Umweltbundesamt und natürlich alles auf Kosten und zum Wohl  der Allgemeinheit.

April 2023

Wo kann ich E-Zigaretten entsorgen ?

 

Auf keinen Fall dürfen diese Dampfer als Restmüll entsorgt werden, denn sie enthalten sowohl Schadstoffe als auch wertvolle Rohstoffe. Es ist ein elektrisches Gerät mit einem eingebauten Akku und fällt damit automatisch unter das Rücknahmesystem für Elektrogeräte.

Warum der Gesetzgeber überhaupt noch die „Einweg-E-Zigaretten „ mit Lithium-Ionen-Akkus  zugelassen hat ist mir ein Rätsel. Alte, verbrauchte Geräte können überall bei den kommunalen Sammelstellen für Elektroschrott  kostenlos abgegeben werden.

Und wer nicht extra zu einer Sammelstelle oder Wertstoffhof fahren möchte, gibt diese Altgeräte in einem Elektrofachgeschäft oder im Supermarkt ab.  

Wo bleibt Tempo 130 ?

Alle reden von Energie sparen. Raumtemperaturen senken, kürzer duschen, das Fahrrad statt Auto nutzen und wo bleibt das Tempolimit auf deutschen Autobahnen? Wenn ich durch unsere Nachbarländer habe ich immer das Gefühl, dass alle Verkehrsteilnehmer viel entspannter und sicherer über den Asphalt rollen. Warum nicht hier?  Nur weil porschefahrende Politiker höhere Interessen vertreten? Mit Tempo 130 km/h könnten wir immerhin pro Jahr rund 1,5 Mill. To CO2 und 600 Mill. Liter teuren Sprit einsparen. Das mit höheren  Geschwindigkeiten auch Luftwiderstand und Verbrauch steigen dürfte jedem bekannt sein.  Ansonsten könnte ja auch kein Flugzeug  vom Boden abheben. Also liebe Volksvertreter: Ein Tempolimit wäre doch mal ein gutes Signal um Energie zu sparen und für mehr Sicherheit auf deutschen Straßen zu sorgen. Und bitte nicht vergessen, bei den Ölkonzernen die Übergewinne einzustreichen. Auch da sind einige Nachbarländer ebenfalls einen Schritt weiter. 

August 2022

Neues Logo für meine Umweltseite

 

Einige haben mein neues Logo vielleicht schon gesehen.  Auf der Suche nach einem ersten Logo habe ich zunächst meine alten Aufnahmen durchforstet und bin dann auf die Aufnahme mit den Vögeln gekommen. Mit diesem Bild habe ich dann das erste Logo erstellt. Ein Freund von mir hat mir jetzt geholfen dieses Logo weiter zu entwickeln. Ich wollte gern den Vogel behalten, eine blaue Farbe sollte für Wasser und eine grüne Farbe die grüne Landschaft darstellen. 

Ein Ärgernis: Wilde Müllablagerungen in der Natur

 

Man hat das Gefühl, je mehr Menschen  sich angesichts der Corona-Beschränkungen in der Natur aufhalten, umso mehr Müll sammelt sich in der Landschaft an. Hinzukommt, dass die jährlichen Gruppensammlungen von Vereinen nur unter gewissen Hygieneregeln möglich sind. Desto erfreulicher ist es, wenn einzelne Personen sich dann zu zweit zusammenschließen, um dennoch die Abfälle wieder aufzusammeln. Heute traf ich auf diese beiden Frauen, wie sie in Moormerland beim Königsmoor die Gräben mühselig nach Müll absuchen. Das ist doch richtig toll. 

Und wer Lust hat auch zu sammeln, einfach mal bei der Gemeinde oder beim Landkreis nachfragen, ob sie kostenlose Sammelsäcke anbieten und wo die gefüllten Säcke kostenlos abgegeben werden können. Die Kommunen werden sicherlich helfen, da dieser Müll nicht mehr von ihren Mitarbeitern des Bauhofes eingesammelt werden müssen.

März 2021   

 

 Aldi und Co ignorieren laut DUH die Mehrwegquote

 

Eine aktuelle Umfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) offenbarte, dass auch 2 Jahre nach Einführung einer Mehrwegquote von 70 Prozent für Getränkeverpackungen nicht alle Händler erfüllen. Aldi, Lidl, als auch Abfüller wie Coca-Cola, Nestle und Danone, so DUH, ignorieren die gesetzliche Mehrwegquote. Als Konsequenz fordert DUH von der Bundesumweltministerium Svenja Schulze Sanktionsmaßnahmen oder eine Abgabe auf Einweg-Plastikflaschen. Sie muss sich fragen  lassen, so die DUH weiter, ob Konzerne oder sie den umweltpolitischen Takt vorgibt.

Dass es auch anders geht, zeigen Netto Marken-Discount, Edeka und Kaufland, die immerhin rd. 50 Prozent ihrer Getränke in Mehrwegflaschen anbieten.

Januar 2021

 

 

NABU empfiehlt: : Getränke aus der Region kaufen

 

Trotz der Absichtserklärung der Bundesregierung, so NABU, sinkt die Mehrwegquote. Fast ¾ aller Erfrischungsgetränke werden in Einwegflaschen abgefüllt. Auf jeden Fall ist es sinnvoll Getränke aus der Region zu kaufen um somit zumindest die langen Transportwege zu vermeiden

 

Immer noch herrscht bei vielen Verbraucher*innen Unsicherheit über Pfand- und Mehrwegflaschen. Der NABU hat deshalb einen Mehrweg-Guide mit den wichtigsten Fragen und Antworten entwickelt:

Der Link:

Januar 2021

 

 

 

Tetra Pak´s stehen voll in der Kritik

 

 

Nicht gut soll es für die Tetra Pak´s aussehen. Nach Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sollen die Recyclingquoten für Getränkekartons bei lediglich 30 Prozent und nicht bei 76 Prozent liegen. Insbesondere der Aufbau dieser mehrschichtigen Kartons mit bis zu 50 Prozent Kunststoff sind angeblich schwer zu recyceln.

Da zudem viele Getränkekartons in der Umwelt landen, fordert DUH auch hier eine Pfandpflicht von 25 Cent einzuführen.

Januar 2021

 

 

SPD blockiert Tierlabel und fordert eine Verpflichtung

 

Die SPD, u.a.  auch der Ministerpräsident des Landes Niedersachsen fordert nach langen Verhandlungen,  statt ein freiwilliges jetzt ein verbindliches Tierwohllabel einzuführen. Und dieses Label sollte nicht nur für die Schweine sondern auch für alle anderen Nutztiere wie Rinder und Hühner – bei  Eiern und Milch gelten.

Landwirtschaftsministerin Klöckner, die schon sehr lange am Thema dran ist, verweist dagegen auf EU-Recht, Warenverkehrsfreiheit, Diskriminierung ausländischer Produkte und erinnert in diesem Zusammenhang an das teure Mautdesaster. Zudem hätte der EU-Agrarrat sich am 15. Dezember 2020 einstimmig  dazu entschlossen,  hier aktiv zu werden. Ohne EU-Rechtsrahmen, so ein Parteikollege ergänzend, sei ein Schiffbruch vor dem Europäischen Gerichtshof vorprogrammiert.

Ja, es ist schon viel Zeit vergangen, vielleicht sollte man etwas mutiger vorpreschen aber zumindest haben wir schon ein Label für Weidemilch.

Januar 2021

 

 

 

Aldi Hesel: Blockade mit Erfolg beendet ?

 

Die Blockade wurde jetzt nach 2 Tagen aufgehoben und eine drastische Absenkung der Butterpreise ist vorerst vom Tisch. Für die Landwirte ein schöner Erfolg.

 

Die Nieders. Agrarministerin Otte-Kinast beteuerte, dass sie die Sorgen der Bauern ernst nehme aber die Politik auch keine Preise mache. Das ist mir etwas zu wenig, weil gerade die Agrarpolitik für diese Misere mitverantwortlich ist. Und was macht die Politik? Statt jetzt  die kleinen Höfe sowie eine nachhaltigere Landwirtschaft konsequent zu unterstützen, fließt das meiste Geld weiterhin an wenige Großbetriebe. Subventionszahlungen werden noch immer nach Fläche ausgezahlt und es spielt keine Rolle, ob naturgerecht produziert wird. Öffentliche Steuergelder, nicht wie vorgesehen, zum Wohl der Allgemeinheit ausgegeben. Es werden vielmehr Biogasanlagen mit monotonen Maisfeldern gefördert, deren Gewinne an außerlandwirtschaftliche Investoren abfließen. Obgleich sie die wahren Verursacher für stetig ansteigende Nitratwerte im Trinkwasser sind.

Und wenn sich heute immer mehr Politiker für eine naturnahe Landwirtschaft aussprechen, sollten sie die Landwirte keinesfalls nicht im Regen stehen lassen. Die Landwirte brauchen mehr Zeit und Planungssicherheit. Ihr größtes Problem aber ist, dass die Erzeugerpreise fallen und die Produktionskosten stetig ansteigen und diese Schere auch durch Mehrproduktion nicht aufzufangen ist. Die Landwirte verlieren immer mehr und der  Verbraucher freut sich über niedrige Einkaufspreise. Hier besteht Aufklärungsbedarf. Denn für diese Billigproduktion mit ihren Folgen für die Umwelt werden sie schon jetzt, zur Kasse gebeten. Denken wir nur an die Erhöhung der Wasserpreise durch das Land Niedersachsen. Es sind mit Sicherheit noch viele schwierige Gespräche zu führen. Wünschen wir den Landwirten viel Erfolg.

30.12.2020

 

 

Junge Landwirte blockieren ALDI-Zentrale in Hesel

 

Am 28.12.2020 habe ich die Demonstration  in Hesel aufgesucht. Trotz eisiger Kälte waren mittlerweile rd. 300 Traktoren eingetroffen,  die zumeist von jungen Landwirten gefahren wurden. In Hesel der preisdrückenden ALDI-Zentrale auf die Füße zu treten ist schon berechtigt. Obgleich der Preisdruck auf landwirtschaftliche Erzeugnisse ebenso das Ergebnis  einer verfehlten Agrarpolitik ist, die noch immer nach dem Motto „Wachsen oder Weichen“ agiert.  Die in Konzernetagen sitzenden Bauernvertreter und Politiker haben jahrzehntelang dazu beigetragen, dass kleine Höfe in den Ruin getrieben um dann durch wenige, industriell ausgelegte Großbetriebe ersetzt zu werden.

 

Eine Marktlage auszunutzen ist unfair

 

Aber seit geraumer Zeit geht sowohl den leidgeprüften Landwirten als auch der Natur  allmählich die Puste aus. Es ist höchste Zeit, dass die noch übrig gebliebenen Landwirte sich zur Wehr setzen, da man sonst gegen diese Allianz kaum eine Chance hat. Und wenn Aldi jetzt versucht, den hart arbeitenden Landwirten noch die letzte Butter vom Brot zu nehmen, dann ist die Blockade verständlich. Denn auch Landwirte haben ein Recht, von ihren Erzeugnissen leben zu können. Eine Marktlage auszunutzen um die Butterpreise  drastisch nach unten drücken zu wollen ist einfach nur unfair. Das gilt natürlich auch für die Molkereien, die ihre Butter den Discountern zu Schleuderpreisen anbieten.    

 

Junge Landwirte werden sich wehren

 

Pech für den Discounter, dass jetzt eine neue Generation von Landwirten heranwächst, die sich selbstbewusst zur Wehr setzen wird  – unabhängig vom biederen Bauernverband. Junge Leute, die gut vernetzt sind und, so haben sie mir immer wieder versichert, auch bereit sind sich zu wehren. Verständlich, denn viele haben nicht mehr viel zu verlieren und können ihre Produktion - im Gegensatz zu den Konzernen –  nicht einfach ins Ausland verlagern.

 

Faire Preise sind angesagt

 

Die ganze Agrarpolitik ist in meinen Augen sowieso ein Irrsinn. Heute würde es den Landwirten sicherlich besser gehen, wenn sich der Staat nicht so massiv eingemischt hätte.

Erst eine industrielle Landwirtschaft aufzubauen, diese dann angesichts der auftretenden  Umweltprobleme wieder in eine naturnahe Bewirtschaftung zurückzuführen, wird dem Steuerzahler noch einiges abverlangen. Aber es gibt einfach keine Alternative und wir müssen den Landwirten zur Seite stehen. Fangen wir endlich damit an, für ein gutes landwirtschaftliches Produkt den wahren Preis zu zahlen. Gerade die Corona-Krise macht uns doch ganz deutlich, dass eine missbrauchte Natur sich durchaus wehren kann.

29.12.2020

Bauerndemo gegen Preisdrückerei

 

Gut, dass die Bauern sich wehren und im Landkreis Leer vor den Zentrallagern bei Aldi in Hesel und Bünting in Nortmoos gegen Preisdrückerei demonstrieren. Organisiert wurden die bundesweiten Proteste von „Land schafft Verbindung (LsV) sowie die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Gerade mit den Traktoren bieten es sich doch an, bei den Verteilzentren der Discounter eine schnelle Blockade zu organisieren. Gut und schon längst fällig ist auch die Forderung, regionale Erzeugnisse besser zu kennzeichnen. Vom Bauernverband und aus dem Landwirtschaftsministerium kommt hier, wie zu erwarten, zu wenig.

 

Und Auflagen wie z.B. das Verbot der Käfighaltung und sonstige Standards müssen  europaweit gelten, damit die Erzeuger Deutschland nicht verlassen um die Waren dann hinter der Grenze mit wenigen Auflagen wieder kostengünstig einzuführen.

 

Foto: Bauerndemo in Leer

 

Jetzt ist die Zeit für eine Agrarreform

 

NABU informiert: Die Uhr tickt für Europas Artenvielfalt. Gerade in der Agrarlandschaft geht sie rapide zurück, wie die Europäische Umweltbehörde heute feststellte.

 

Das EU-Parlament muss diese Woche umsteuern - mit einer echten Reform der Agrarpolitik.

 

Die drei großen Parteien schlagen leider einen schlechten Kompromiss zur Abstimmung vor, der fatal wäre für den Naturschutz in der Landwirtschaft.

 

Die NABU ruft auf: Schreibt jetzt an eure EU-Abgeordneten, damit Rebhuhn, Kiebitz und Co. überleben können:

 

Foto: NABU Deutschland

Weitere Infos unter:

 https://mitmachen.nabu.de/de/werdelaut?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=201019+NABU-Aktionen

20.10.2020

 

 

Global Biodiversity Outlook

 

Unter diesem Begriff haben sich verschiedene Staaten verpflichtet, sich für eine nachhaltige Ernährung und Landwirtschaft einzusetzen und mehr für die biologische Vielfalt zu sorgen. Lt. NABU Präsident Jörg-Andreas Krüger kommt es jetzt darauf an, ob im Oktober die Subventionen und Anreize der EU-Agrarpolitik sich zukünftig klar an ökologischen Kriterien orientieren.

 

Oktober 2020

 

 

Sind die Bauern Opfer oder Täter ?

 

Die Umwelt geht kaputt und die Bauern sind die Täter. Ja, wenn die Welt so einfach wäre. Auf der Anklagebank, erste Reihe sehe ich die Konzerne, konzerntreue Politiker, den Handel und auch den Bauernverband. In der zweiten Reihe uns als Verbraucher und Billig-Einkäufer.  Die Umweltprobleme sind das Ergebnis einer katastrophalen Agrarpolitik unter dem Motto „Wachsen oder Weichen“, die tausende Familienbetriebe in den Ruin getrieben und der Natur stark zugesetzt hat.

 

Aber auch Dank Corona, entdecken viele Bürger ein Umweltbewusstsein, denen sich selbst  konservative Politiker nicht mehr verschließen können. Aber mit isolierten Schutzgebieten, neue Blühstreifen etc.  sind m.E. nur „Zoolösungen“. Damit  werden wir die, über Jahrzehnte zerstörte Natur nicht retten. Fördermittel für eine nachhaltige Landwirtschaft, keine Massentierhaltung und faire Preise für gute Produkte sind die einzigen Alternativen  - gegen den Widerstand der ersten und zweiten Reihe. 23.9.2020

 

 

Corona Virus - Wie sitzen alle in einem Boot !

Ich bin heute  in der Mittagspause durch die Stadt gelaufen. Da mittlerweile viele Geschäfte geschlossen haben sehe in der sonst so belebten Fußgängerzone nur noch wenige Besucher. Alles wirkt etwas unheimlich und ruft bei mir ein beklemmendes Gefühl hervor. Kaum zu glauben, was ein Virus von einem Markt aus Wuhan alles in so kurzer Zeit verändern kann.

Ich hoffe, dass wir alle aus dieser Krise lernen,  mit der Natur und den Tieren sorgsamer und respektvoller umzugehen. Diese Krise zeigt, wie verwundbar wir doch  sind, dass die Welt ein Dorf ist und wir alle in einem Boot sitzen. Es wird mit Sicherheit auch nicht die letzte Krise sein. Aber dann sollte keiner mehr fragen: Wie konnte es nur soweit kommen. 19.3.2020

Siehe auch: Corona hat das Umweltbewußtsein .... unter Projekte/Demos für die Umwelt

 

Die Natur ist doch keine  Müllkippe !

Am Sonntag, dem 8. März fuhr ich in Jheringsfehn mit dem Fahrrad entlang der Logabirumer  Straße. Kurz vor der Kurve in die Georgstraße habe ich mir mal die dort liegenden Abfälle auf einer Strecke von rd. 25 m angesehen. Kaum zu glauben: Da kaufen Leute in Leer bei Mc Donalds ein und werfen ihren Müll rd. 15 km entfernt hier in den Graben (Foto). Im gesamten Kreisgebiet werden mittlerweile jedes Jahr rd. 300 Tonnen Abfälle illegal entsorgt.  Die Kosten belaufen sich auf einen 6-stelligen Betrag. Das Schlimme daran ist auch der mangelnde Respekt vor der Natur. Angesichts der aktuellen Situation hoffe ich, dass wir es bald lernen, mehr im Einklang mit der Umwelt zu leben und sie nicht  als Müllkippe benutzen. 15. März 2020

 

Diese Abfälle wurden entlang der Straße in Jheringsfehn auf einer Länge von rd. 25 m entdeckt ! (Und es waren längs nicht alle Abfälle ! ) 

 

 

 

 

Unsere Enkel werden uns noch verfluchen !

 

Lesen sie diesen Beitrag - am Ende werde ich Ihnen auch verraten warum!

 

Immer mehr Bürger setzen sich jetzt mit dem Thema Umweltschutz auseinander und einige schließen sich einem Umweltverein an. Denn gut 83 % aller Bürger halten den Umweltschutz für ein wichtiges Thema.

 

Von „Umweltbewusstsein“ ist die Rede. Die Menschen erkennen allmählich,  dass sie einerseits ihre  natürlichen Lebensgrundlagen vernichten, aber auch bereit sind zu handeln. Aber ist diese Bereitschaft auch tatsächlich vorhanden und wird sie von den Bürgern und Politikern auch umgesetzt?

 

Die Praxis sieht oft anders aus: Obgleich sich tausende Autofahrer jeden Morgen mühsam durch den stickigen Berufsverkehr quälen,  sind dennoch nur wenige Pendler bereit, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

Angesichts der globalen Fehlentwicklungen spiegelt sich die Unfähigkeit des Menschen wieder,  auf veränderte Lebensbedingungen angemessen zu reagieren. Trotz besserem Wissen werden überlebenswichtige  Regenwälder erbarmungslos abgeholzt.

 

Wollen oder Können wir nicht handeln?  Liegt es daran, dass nicht das eigene Verhalten, sondern das Verhalten der Menschheit als umweltbelastend empfunden wird. Oder stellt sich jeder Einzelne die Frage, was kann ich denn  alleine schon ändern ?

Kein Mensch, so Richard von Weizsäcker kann behaupten, er sei moralisch nicht mitverantwortlich für die Folgen seines Tuns.

 

Und der Physiker Michael Oppenheimer prophezeit: Es ist keine Übertreibung zu behaupten, dass das globale Umweltproblem in den nächsten 40 Jahren das alles bestimmende Thema sein wird, so wie der Kalte Krieg unsere Weltsicht während der letzten 40 Jahre geprägt hat.

Und der Thronfolger Prinz Charles bringt es schließlich auf den Punkt: Unsere Enkel werden uns noch verfluchen.

 

Bemerkung:

Diesen Beitrag habe ich vor über 30 Jahren (1989) geschrieben und zufällig wieder hervorgeholt. 1989  war auch das Jahr des Mauerfalls. Obgleich wir heute unsere Umweltprobleme weitaus besser analysieren können, ist ein Umdenken schwer zu erkennen.

Noch schlimmer ist, dass viele unserer Umweltprobleme heute in ärmere Länder exportiert werden. Ich denke an die riesigen Sojafelder in den abgeholzten Regenwälderm,  nur damit wir mit dem importierten Soja hierzulande billige Fleischprodukte herstellen können. Mit staatlichen Fördergelder  sollen wir jetzt auf abgasfreie Elektrofahrzeuge getrimmt werden, wobei die umweltfeindliche Rohstoffgewinnung  einfach ausgeblendet wird.  Oder denken wir an die mittlerweile sehr kurze Lebensdauer aller Gebrauchsgüter, nur damit die Wirtschaft und der Konsumverbrauch unverändert hoch gehalten werden kann. Was für ein unnötiger Rohstoffverbrauch. Nachhaltigkeit sieht anders aus.

 

Es wird höchste Zeit, dass sich unsere Politiker Gesetze und Steuergelder zum Wohle der Umwelt und der Allgemeinheit und nicht der Konzerne einsetzen. Ob in der Agrar-,  Energie- oder Verkehrspolitik - ich habe das Gefühl, dass wir im Umweltbereich 30 Jahre lang geschlafen haben. 

 

Wenn die Politik jetzt nicht endlich handelt, werden nachfolgende Generationen uns mit Recht verfluchen!   

 

 

Zwei Vereine demonstrieren für die Bauern in Leer

 

Die Vereine "Land schafft Verbindung Ostfriesland" und "Nachhaltige Naturlandschaft" kamen mit rd. 130 Landwirten und 25 Traktoren wieder nach Leer,  um diesmal Alexander Just von der EU-Kommission eine Resolution zu übergeben. Wie schon auf dieser Seite berichtet, geht es um die Themen Naturschutzgebiet Fehntjer Tief und natürlich um das Dauerthema Nitrate und ihre "roten Gebiete".

Im Fehntjer Tief sollen nach den Willen der Landkreise Leer und Aurich rd. 1.700 ha unter Schutz gestellt werden. Ziel ist es, die naturnahen Feuchtgrünlandflächen zu erhalten.

 

 

 

Die Landwirtschaft muss Flagge zeigen 

Auf den ersten Blick dachte ich an die „Schwerter zu Pflugscharen",  als Anfang der 80er Jahre die Oppositionsgruppen in der DDR immer stärkeren Zulauf bekamen. Ursache war das von vielen Menschen befürchtete Wettrüsten der Supermächte. An vielen Orten schlossen sich damals junge Friedensaktivisten zusammen.

 

Aber dieses Symbol hat eine andere Bedeutung. Es ist die Flagge einer Landvolkbewegung in Schleswig-Holstein und Norddeutschland von 1929. Ein Aufstand mit 3.000 Bauern wurde blutig niedergeschlagen, als Landwirte gegen  Getreideimporte, niedrige Preise und  hohe Steuern demonstrierten. Ich meine, diese Fahne ist heute angesichts der Agrarpolitik und deren Folgen für die Landwirte aktueller denn je.

 

Auf dem Foto schwenkt Stefan Frühling die Fahne. Stefan Frühling betreibt in Amdorf noch einen Milchbetrieb mit Weidehaltung

 

 

 

Wird der Fehntjer Tief unter Naturschutz gestellt?

Im Fehntjer Tief sollen nach den Willen der Landkreise Leer und Aurich rd. 1.700 ha unter Schutz gestellt werden. Ziel ist es, die naturnahen Feuchtgrünlandflächen zu erhalten. Die 130 betroffenen Landwirte sind natürlich gar nicht davon begeistert, da die eingeschränkte Bewirtschaftung mit einem hohen Wertverlust von 40 bis 50 Millionen Euro verbunden ist.

Ihr Vorwurf: Große Teile davon wurden schon 2002 als FFH-Gebiet und Vogelschutzgebiet der EU gemeldet mit der Zusage, dass es keine weiteren Einschränkungen geben werde.

Petition: Faire Preise für gesundes Essen 

 

Fast 50.000 Besucher (Stand 11.2.2020) unterstützen auf der Webseite www.change.org mit ihrer Unterschrift eine Petition mit den Zielen: 

-  faire Preise,  damit die Landwirte davon leben können

-  bei gerechter Zahlung könnnen Subventionen entfallen

-  mehr einheimische Futtermittel und keine Sojaimporte

-  genaue Kennzeichnung über Herstellung und Inhalte von Lebensmitteln

 

   Schaut euch diese Seite mal an:

 

Geldgeschenke für Bauern – die Politik lernt nicht dazu !

 

In den letzten Wochen versicherten die Politiker: Wir haben verstanden. Aber was folgt: Wieder ein Geldgeschenk, finanziert aus Steuermitteln, was vor allem die Großbetriebe erfreuen dürfte. Und wo bleibt die versprochene Unterstützung für eine naturnahe Landwirtschaft, gute Produkte mit guten Preisen. Anstatt die Förderpolitik zu ändern, werden Landwirte weiterhin  zu Bittstellern degradiert. Kein Wunder, dass nach dem Willen des Vereins „Land schafft Verbindung" wieder Traktoren auf der Straße hupen.  Aber gut, dass sie dort lautstark vorfahren, wo auch die Politiker sitzen. Schade nur, dass diese Demos für viele Höfe viel zu spät kommen. Die Landwirte haben sich zu lange auf den Bauernverband verlassen.

 

Seit 2013 läuft ein Verfahren der EU gegen Deutschland wegen Nichteinhaltung der Nitrat-Richtlinie. Es ist das Ergebnis einer katastrophalen Agrarpolitik, die vom Bauernverband  unterstützt wurde.

 

Deutschland hat in Brüssel wieder eine Niederlage kassiert und jetzt wird es richtig eng. Bis April 2020 muss ein neuer Entwurf her oder Deutschland wird zahlen. Vor allem Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen müssen ihre Nitratwerte in den Griff bekommen.

Bild: Von der Demo in Oldenburg März 2019

Kaum zu glauben: Die bislang gemeldeteten Nitratwerte aus Niedersachsen, so Umweltminister Olaf Lies,  stammen aus 2013 und sollen bis Ende 2021 neu ausgewertet werden.  Ganz ehrlich: Da fehlen einem die Worte ?

 

 

Die Agrarpolitik und der Handel treiben die Landwirte auf die Straße 

 

Viele Landwirte stehen schon lange mit dem Rücken an der Wand. Steigende Umweltauflagen und sinkende Erlöse - man kann nicht beides haben. Denn Qualität und eine naturnahe Landwirtschaft haben  ihren Preis und sind nicht zum Nulltarif zu haben. Und mit der Agrarpolitik nach dem Motto "Wachsen oder Weichen" bringt selbst die größeren Betriebe in Bedrängnis, die Jahre zuvor die kleinen Höfe reihenweise verdrängt haben.

Jetzt rächt es sich auch,  dass der Bauernverband jahrelang alle Vorschläge für eine naturnahere Landwirtschaft immer wieder blockiert  hat. Die Natur vergißt eben nicht.

Die heutigen Nitratprobleme sind auf eine intensive Landwirtschaft und auf den massiven Anbau von Energiemais für subventionierte Biogasanlagen zurückzuführen. Oder warum werden Subventionen noch heute stur nach Fläche ausgezahlt? Nur damit wenige Betriebe (20%) weiterhin rd. 80 % aller Subventionsgelder einstreichen können? Hat denn keiner gemerkt, dass mit dem Wegfall der kleinen Bauernhöfe, insbesondere die Betriebe mit Weidehaltung,  die Artenvielfalt in der Landschaft permanent zurückgegangen ist?

 

 

Chaos auf den Rücken der Landwirte

Auch die Zusammenarbeit zwischen der Bundesregierung und der Länder erscheint in der Nitratdiskussion sanierungsbedürftig. Oder wie ist es zu erklären, dass nach jahrzehntelangen Verhandlungen sich jetzt auf einmal die Frage stellt, ob denn die einzelnen Bundesländer die Nitratwerte überhaupt richtig messen. Was für ein Chaos auf den Rücken der Landwirte, die in den roten Nitratgebieten liegen! 

 

 

Und schauen wir uns mal die Aussagen der  Politiker in den Medien an:

Die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner möchte sich jetzt fortan für eine zukunftsfähige Landwirtschaft einsetzen. Sie hätte doch ihren Amtseid darauf geleistet, zum Wohle aller Deutschen zu arbeiten. Die Nitratmessungen liegen, so Klöckner weiter, in der Verantwortung der Länder und die Bundesumweltministerin möge doch jetzt eine bundeseinheitliche Messung erarbeiten. Und sie könne auch nichts dafür, dass die  Bauernvertretungen und Deutschland die Nachjustierungen beim Düngen über Jahre hinausgezögert haben. Das war alles vor ihrer Zeit. Bemerkung: Eine bundeseinheitliche Regelung für Nitratmessungen wäre schon längs fällig gewesen. Und wenn zum Wohle der Deutschen, dann  bitte jetzt alle öffentliche Steuergelder (Subventionen) in eine nachhaltige Landwirtschaft umschichten. Und warum, Frau Klöckner,  haben sie in den Einkaufsregalen noch immer kein verbindliches Label für Tierwohl umgesetzt?

 

 


Der Bauernpräsident Joachim Rukwied, der rd. 350 Hektar Eigenland bewirtschaftet (Subventionshöhe lt. Medien rd. 100.000,0 €) hat jetzt seine Ämter abgegeben, um sich auf die Aufgaben als oberster Agrarlobbyist zu konzentrieren. Rukwied fordert angesichts der Nitratdiskussion und verschärften Düngegesetze,  dass zumindest eine bedarfsgerechte Ernährung der Pflanzen gewährleistet sein muss. Die Verbraucher mögen doch verstärkt regionale Qualitätsprodukte kaufen und darauf achten, wo die Ware herkommt. Und auch die Initiative Tierwohl steht beim Bauernverband im Mittelpunkt, ebenso die Haltungs- und Herkunftskennzeichnung.

 

Aber mit dem Insektenschutzprogramm, so Rukwied,  hätte man wohl weit über das Ziel hinausgeschossen. Die Politik setzt auf Verbote, wir setzen auf einen kooperativen Naturschutz und dieser muss ausgebaut werden.

 

Die Union in Niedersachsen kündigte jetzt Widerstand gegen das von der Bundesregierung geplante Insektenschutzprogramm an. Die CDU-Politiker, auch Gitta Connemann, so in der Ostfriesen Zeitung zu lesen,  verstünden jetzt die Sorgen der Bauern, denn es drohen Enteignungen durch die Hintertür. Da komme ich nicht ganz mit, da eine in Berlin regierende CDU-Partei dieses Programm selbst auf die Beine gestellt hat.

 

Hier werden die wahren Tatsachen ausgeblendet, kontert daraufhin der Vorsitzender Ottmar Ilchmann (siehe Foto) von der AbL (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft.  Das  Insektenprogramm der Bundesregierung sei eine Reaktion auf die viel schärferen Vorgaben in Bayern, die durch ein Volksbegehren ausgelöst wurden. Um dieses Volksbegehren mit seinen zahllosen und teilweise sinnlosen Auflagen zu vermeiden, ist ein Handeln jetzt notwendig. Für die Landwirte wünscht sich der Vorsitzende eine neue Flächenprämie, die insektenfreundliches Wirtschaften belohnt.

Aber es gibt dazu auch eine ganz andere Bauernmeinung. Das Bündnis „Wir haben es satt“ ruft jetzt in Berlin zu einer Gegendemo auf. Landwirte mit Traktoren umkreisen demnächstdas Brandenburger Tor und demonstrieren für strengere Naturschutzgesetze, weniger Massentierhaltung  und keine Agrarfabriken.

 

 

 

Bauern suchen das Gespräch

Unsere Nieders. Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast warnt, dass die Demos sich nicht  radikalisieren dürfen.  Wenn „Land schafft Verbindung“ so weiter macht, erreicht die Bewegung statt Verbindung eine Spaltung, befürchtet Otte-Kinast. Der Protest habe die Politik und die Bevölkerung wachgerüttelt. Jeder hat verstanden dass es Probleme gibt.

Interessant: Hat die Politik die Probleme jetzt erst richtig wahrgenommen ?

 

Aber den Vorwurf der Spaltung wies Udo Haßbargen, Mitstreiter der Bewegung „Land schafft Verbindung“ vehement zurück, da man den Austausch mit der Bevölkerung und der Politik suche. Alles andere, so Haßbargen,  würde nur deren Ziele schaden.

 

Desweiteren ruft Otte-Kinast jetzt zu einem ökologischen Wandel nach dem Vorbild der ökologischen Landwirtschaft auf, der über öffentliche Mittel finanziert wird. Das sei, so Kinast,  der einzige Weg die Landwirtschaft und die Gesellschaft wieder miteinander zu versöhnen. Kosten für Tierwohl, mehr Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit kann aber nicht nur von den Landwirten getragen werden. Welch eine Wandlung.  Das sagt die Ministerin, die sich vor Jahren gegen eine Weideprämie ausgesprochen hat und lieber Geld für neue Güllekeller ausgeben möchte !

 

Die Landwirtschaft wird sich einem Wandel zu einer nachhaltigen Landwirtschaft, auch im eigenen Interesse, anschließen. Aber dann sind zumindest die Fördermittel in eine nachhaltige Landwirtschaft umzuschichten und die Landwirte müssen für gute Produkte auch entsprechend belohnt werden. Insbesondere der Handel ist dringends aufgefordert, seine Preispolitik zu Lasten der Landwirte zu beenden.

Nur mit diesen Veränderungen hat eine nachhaltige Landwirtschaft in Deutschland überhaupt eine Chance.

 

 

Mäuseplage im Rheiderland

 

Als hätten die Landwirte nicht schon Probleme genug, fressen neben Wildgänse auch noch  die Wühlmäuse die Weideflächen im Rheiderland  kahl. Statt grüne Grasflächen sehen wir stellenweise  nur noch braune Ländereien. Fragt sich nur, was die Kühe im Frühjahr fressen sollen? Denn das Zeitfenster für neue Grassamen im Frühjahr ist kurz. Das Wetter muss stimmen, in bestimmte Schutzgebieten sind Naturschutzauflagen zu beachten usw. Drücken wir den Landwirten die Daumen.

Aber warum gibt es überhaupt so viele Mäuse: In 2018 war es sehr  trocken und die Grundwasserstände sind stark gefallen. Für die unterirdisch lebenden Mäuse ideale Lebens- und Fortpflanzungsbedingungen. Begünstigt wurde das Ganze noch durch die geringen Niederschläge im vergangenen Winter. Das trockene Jahr 2019 kam den Mäusen ebenfalls zu Gute. Hoffen wir, dass starke Niederschläge und das geringere Nahrungsangebot die Mäusezahl wieder dezimieren kann.

Eine Wühlmaus frisst pro Tag etwa 120 Gramm Wurzelmasse. Sie gräbt sich dafür einen Gang von etwa 40 Metern Länge und verdrängt dabei 60 bis 80 Liter Erde.

 

Es ist auch fraglich, inwieweit die Greifvögel als natürliche Feinde der Mäuse hier helfen können.

 

Nitrate und die Rolle der Biogasanlagen

 

Noch bis 1982 konnten Nitratwerte im Grundwasser durch neue Gesetze gesenkt werden. Aber mit der EEG-Novelle 2004
(grüner Bonus für nachwachsende Rohstoffe) und der Novelle
2009 (feste Vergütungen für 20 Jahre) stieg die Zahl der Biogasanlagen und Maisflächen wieder ebenso sprunghaft an wie die Nitratwerte. Die Grünen-Politikerin Renate Künast sprach schon von
den „Ölscheichs der Zukunft“.
Allein in Niedersachsen wurden bis 2016 mehr als 1600 Biogasanlagen
gebaut. Mais war der Energielieferant. Die Folgen des Maisanbaus: Stilllegungsflächen wurden aktiviert, Grünland zu Ackerland umgebrochen, Landpreise und Nitratwerte stiegen, die Artenvielfalt schrumpfte. Ein Problem ist: Maispflanzen vertragen enorm viel Gülle, aber binden weitaus weniger Stickstoff als Weidegras.
Damit steigt die Gefahr, dass Nährstoffe ungenutzt in tiefere
Grundwasserschichten vordringen. Wenn jetzt leidgeprüfte Milchbauern mit Weidehaltung gegen höhere Düngeauflagen demonstrieren, kann ich das gut verstehen. Von Biogasanlagen und der „Vermaisung“ der Flächen hört man in der Nitratdiskussion kaum etwas.

 

 

Stärkung der bäuerlichen Betriebe und EU-Agrarpolitik

 

Zu dieser Veranstaltung hatte die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) am 28. Oktober  2019 in Westerstede eingeladen. Die Situation der Landwirte wird immer schlechter, da viele Höfe unter zusätzliche Umweltauflagen und steigende Betriebskosten leiden.

Zudem fühlen sie sich die Landwirte als Buhmann der Nation, da sie  für alle Umweltprobleme verantwortlich gemacht werden. Dabei seine doch die Fehlentwicklungen nicht auf die Bauern sondern auf eine verfehlte Agrarpolitik, so die AbL,  zurückzuführen, die immer mehr Wachstum statt Nachhaltigkeit fordert.

Weitere Infos unter: Landwirtschaft / Warum Subventionen?

 

Mercosur Abkommen darf nicht kommen !

 

Ein schönes Wort und doch gefährlich. Es geht um die Beseitigung von Handelsschranken mit den Ländern: Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. In die europäischen Futtertröge landen rd. 94 % des Sojaschrots und 52 % der Sojabohnen aus dem Mercosur. Ohne diese Importe wäre eine europäische Überschussproduktion von Fleisch und Milch auf Dauer nicht möglich. Alle Pflanzen sind genmanipuliert. Zugleich sind die Mercosur Staaten große Exporteure in die EU u.a. von Rindfleisch und Hühnerfleisch.

Diese Menge möchte sie von 70.000 to auf 99.000 to erhöhen. Deutschland ist dafür, wenn für die Ausfuhr von Autos die Zölle gesenkt werden.

 Aber die Rinderzucht und der Anbei von Sojabohnen führt in den Ländern zu Landkonflikten und massive Abholzung der Regenwälder.   Aus sozialen und ökologischen Gründen darf der Vertrag so nicht ratifiziert werden. Durch die Billigimporte würden natürlich auch die heimische Landwirtschaft stark unter Druck geraten.

Aufgrund der Waldbrände in Brasilien und deren Umgang hat das Parlament in Österreich den Vertrag abgelehnt. Auch Frankreich, Irland und Luxemburg drohen mit einem Verbot. Deutschland hält noch daran fest.

 

 

Wird die EU-Agrarpolitik von Konzernen unterwandert ?

 

Ob es um das staatliche Tierwohllabel, Höfesterben, Rückgang der Artenvielfalt oder Nitrate in Gewässern geht, seit Jahren schieben die Agrarpolitiker diese Themen vor sich her. Kein Wunder, dass jetzt der  europäische Gerichtshof angesichts der Nitratprobleme wieder mit saftigen Strafzahlungen (rd. 850.000,0 € pro Tag) droht.

 Damit auch die letzten Bauernhöfe noch eine Chance haben, muss sich die  Agrarpolitik ändern. Ein weiter so nach dem Motto „Wachsen oder Weichen"  auf Kosten der Natur muss beendet werden.

Aber der Einfluss der Konzerne ist in Brüssel groß. Rd. 25.000 Lobbyisten, schätzt der Verein LobbyControl arbeiten täglich daran, die EU-Politik im Sinne der Agrarindustrie zu beeinflussen.

Weiter Informationen unter: Landwirtschaft / Warum Subventionen?

 

                 Hat die nieders. Agrarministerin versagt ?

 

Die EU ist mit ihrer Geduld am Ende und droht angesichts der Versäumnisse mit einer Strafzahlung von über 850.000,0 € pro Tag.

 

Sollte diese Strafzahlung kommen, so Miriam Staudte von den Grünen, ist das auch ein Versagen der nieders. Agrarministerin Barabara Otte-Kinast. Obgleich Niersachsen ein Massentierhaltungsland ist und massive Nitratprobleme hat, wird einfach zu wenig unternommen. Jahrelang hat es die Ministerin geschafft, die Umsetzung der Düngeverordnung – gerade in Problemgebieten - zu verschleppen.   Probleme wie die Abnahme der Artenvielfalt und die Überdüngung der Gewässer werden nicht gelöst, da sie den Konflikt mit der Agrarindustrie scheut und bleibt, so Miriam Staudte, deren Lobbyistin.

1.8.2019

 


 

Nationalrat verbietet Einsatz von Glyphosat

 

Auf Antrag der sozialdemokratischen SPÖ hat Österreich im Alleingang den Einsatz von Glyphosat in  Unkrautvernichtungsmittel verboten. Respekt, da das EU-Recht den Einsatz bis Ende 2022 hinausgezögert hat und auch Deutschland zugestimmt hat. Bayer gefällt der Alleingang in Österreich natürlich  gar nicht, da ihre in Kritik geratene Tochterfirma Monsanto dieses Herbizid  herstellt und hofft jetzt auf Unterstützung aus Brüssel.

 

Der Wirkstoff von Monsanto wird vornehmlich in Nord- und Südamerika auf gentechnisch veränderten Pflanzen gesprüht. Ohne diese  gentechnischen Veränderungen würden die Pflanzen bei einer Behandlung nach der Aussaat sofort absterben. In Europa wird dieser Wirkstoff weniger eingesetzt, da hier weniger genmanipulierte Pflanzen angebaut werden.

25.7.2019

 

Mehrwegbecher-Pfandsystem für Coffee-to-go eine tolle Sache

 

Laut dem Umweltbundesamt werden in Deutschland jährlich rd. 2,8 Milliarden Einwegbecher für heiße Getränke genutzt. Pro Kopf und Jahr kommen wir auf rd. 34  Becher, die nach wenigen Minuten in der Mülltonne oder gar in der Umwelt landen. Kaum vorstellbar: Rd. 43.000 Bäume werden für diese Einwegbecher gefällt.

Abhilfe schafft hier ein Mehrwegbechersystem, dass bei einem Schülerprojekt einer berufsbildenden Schule in Göttingen entwickelt und vom Bundesumweltamt mit dem Blauen Engel ausgezeichnet wurde.

Eines der bekanntesten Vertreiber in diesem Bereich ist das bundesweit agierende Recup System in München. Seine Becher überstehen bis zu tausend Spülvorgänge und ersetzen somit die gleiche Anzahl an Einwegbecher.

Mittlerweile werdern diese Becher auch in Ostfriesland angeboten. Über eine App können die Standorte unter:  www.recup.de einfach runtergeladen werden. Bislang haben sich im Landkreis Leer lediglich 3 Betriebe einem Pfandsystem für Mehrwegbecher angeschlossen und ich hoffe, es kommen bald noch einige Geschäfte dazu.   

Angeboten werden kleine Becher,       große Becher mit ostfr. Motiven        und für Leute die keine Zeit haben,     einfach zum Mitnehmen.

Aufnahmen: Kaffeerösterei Baum  in der Fußgängerzone in Leer

 

 

Umweltbewusstseinstudie 2018 – eine Ohrfeige für Politiker

 

Eines vorweg: Wer diese Studie liest, dem wird schon klar, warum bei der letzten EU-Wahl gerade die umweltengagierten Parteien eine große Resonanz erfahren haben.

Die Umweltbewusstseinsstudie 2018 macht deutlich, so Bundesumweltministerin Schulze, dass die Dringlichkeit des Umwelt- und Klimaschutzes in den Köpfen der Bürgerinnen und Bürger längs angekommen ist.

Rund zwei Drittel (2016: 11 Prozent) der Menschen in Deutschland schätzen Umwelt- und Klimaschutz als eine sehr wichtige Herausforderung.

Landwirtschaft: 68 Prozent der Befragten wünschen sich, dass Umwelt- und Klimaaspekte in der Landwirtschaftspolitik eine übergeordnete Rolle spielen.  Umwelt- und Klimabelastungen am wichtigsten ( 45 Prozent), gefolgt von der Versorgung mit gesunden Lebensmitteln (43 Prozent).

 

Allerdings haben die Befragten mehrheitlich (86 Prozent) den Eindruck, dass sich die Landwirtschaftspolitik an den Interessen der Industrie orientiert. Zur heute vorgestellten Umweltbewusstseinsstudie erklären die Grünen:

Seit die Bundesregierung im Amt ist, hat sie keine relevanten Beschlüsse gefasst, um die Klimakrise, das Artensterben oder die Plastikvermüllung unserer Umwelt zu stoppen. Das muss sich ändern: Die Bundesregierung muss endlich konkrete Maßnahmen vorlegen.

Juni 2019

 

 

 

Niedersachsen fordert jetzt ein Tierwohl-Label

 

Liegt es an der EU-Wahl? Niedersachsen startet eine Bundesratsinitiative mit dem Ziel, endlich in Deutschland ein Tierwohl-Label verpflichtend einzuführen ! Auf den Verpackungen von Tierprodukten soll erkennbar sein, wie das Tier gehalten wurde. Die Parteien sind sich einig, dass ein verbindliches Label kommen muss, da die Vielfalt der Hinweise auf den Verpackungen derzeit für mehr Verwirrung als Klarheit sorge. Aber wo bleiben die Ergebnisse ?


Stolz präsentierte mir heute der Marktleiter von Edeka im Kühlregel eine neues Produkt mit Biomilch. Bei dieser Milch laufen die Kühe auch auf der Weide. Die Leute kaufen es auch zum Biopreis und die Politik hängt hier einfach hinterher !

 

Barbara Otte-Kinast greift jetzt ihre Parteikollegin  Bundesministerin Julia Klöckner an  

Auch eine Auswirkung der EU-Wahl, bei der die etablierten Volksparteien mächtig Federn gelassen haben?  Die Nieders. Landwirtschaftsministerin  Barbara Otte-Kinast greift  ihre CDU Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner an und fordert sie auf, endlich ein verbindliches Tierwohllabel auf dem Weg zu bringen.

Aber war es  nicht die nieders. Ministerin, die gleich bei der Amtsübernahme den Landwirten die Weideprämie verweigert hat und lieber Geld für neue Güllekeller ausgeben möchte ?

 

23.7.2019

 

Düngeverordnung für Brüssel überarbeitet

 

Juni 2019: Um ein Bußgeldverfahren aus Brüssel noch abwenden zu können, hat die Bundesregierung die Düngeverordnung wieder überarbeitet.

U.a. ist nun der Düngereinsatz in nitratbelasteten Gebieten um 20 % zu reduzieren und es gelten in diesen belasteten Gebieten bis zu 4 Wochen verlängerte Sperrzeiten.

Aber schon jetzt bezweifelt die Wasserwirtschaft die Wirksamkeit dieser Regelungen. Es gäbe zu viele Ausnahmen und die zuständigen Behörden müssen auch in der Lage sein, die Umsetzungen zu prüfen. Sie fordern ein deutschlandweites Düngesystem mit digitalem Datenaustausch.

 

Die NABU bemängelt, dass die Bundesregierung die Chance verpasst habe, eine Bindung der Zahl gehaltener Tiere an die Fläche zu koppeln. Und anhand der Ausnahmen wird es schwer sein, eine Zustimmung der EU einzuholen. Sie halten die Ausnahme für Grünland katastrophal, da die Gefahr besteht, dass sie zum Endlager für Gülle werden. Für Ostfriesland könnte die Gefahr bestehen, dass aus benachbarten Landkreisen mit noch höheren Güllemengen  zu rechnen ist.

 

 Juni 2019

 

Gekaufte Agrarpolitik ! 

 

Wie schon auf dieser Webseite beschrieben, sind die Interessen der Agrarindustrie und der Agrarpolitik schon seit Jahrzehnten sehr eng miteinander verbunden.

 

Nicht überraschend, dass eine neue NABU-Studie die engen Verflechtungen zwischen Agrarpolitik, Agrarwirtschaft und Bauernverband diese Verbindungen wieder einmal bestätigt.

  

Denn seit Jahren werden Entscheidungen, so NABU,  gegen das Gemeinwohl getroffen, bei der Düngeverordnung genauso wie bei der Verteilung der milliardenschweren Agrarsubventionen.

Und spätestens wer die ARD-Sendung  „ Gekaufte Agrarpolitik – wie Industrie und Agrarlobby durchregieren“ gesehen hat, werden die Augen geöffnet.

NABU weiter: Angesichts der tatsächlichen Situation in der Landwirtschaft ist das Gebaren des Bauernverbandes wirklich absurd. Denn die deutsche Landwirtschaft ist in ihrer Gesamtheit alles andere als umweltschonend und naturverträglich. Aber es wäre nicht fair und auch nicht zielführend, einzelne Landwirtinnen und Landwirte an den Pranger zu stellen. Denn die betrieblichen Entscheidungen sind in hohem Maße auch von den politischen Rahmenbedingungen und gesetzlichen Vorgaben abhängig. Und dieser Rahmen wird in Brüssel und Berlin gestaltet und beschlossen. Häufig beeinflusst und mitgestaltet vom Deutschen Bauernverband, der aber offenbar ganz eigene Interessen vertritt, die sich eben nicht nur an den Interessen der Landwirtinnen und Landwirte oder gar am Gemeinwohl orientieren. (3.5.2019)

 

 

Oberster Strippenzieher: DBV-Präsident Joachim Rukwied

 

Der DBV-Präsident Joachim Rukwied besetzt lt. NABU mindestens 18 wichtige Positionen vor allem in der Agrar- und Finanzwirtschaft und zahlreichen Verbänden, darunter in den Aufsichtsräten der BayWa AG, Südzucker AG sowie der R+V Allgemeine Versicherung AG. Zugleich ist er Chef des „europäischer Bauernverbandes“ COPA, der nach dem Zusammenschluss mit der COCEGA, dem europäischen Dachverband der landwirtschaftlichen Genossenschaften, die stärkste repräsentative Interessensvertretung der europäischen Landwirtschaft darstellt. Durch diesen Posten hat Rukwied auch Zugang zu den Sitzungen der Agrarminister in Brüssel. Außerdem ist er Präsident des Baden-Württembergischen Bauernverbandes und ganz nebenbei auch noch aktiver Landwirt. Seine Ämter hat Joachim Rukwied jetzt aufgegeben, um sich auf die Aufgaben als Agrarlobbyist zu konzentrieren.

 Ämter und Funktionen des DBV-Präsidenten Joachim Rukwied: Grafik NABU

Forderungen der NABU: 

Die Verflechtungen des Bauernverbandes mit Politik und Wirtschaft sind so eng, dass Umwelt und Natur, Tierwohl, Gewässer- und Klimaschutz bei politischen Entscheidungen häufig auf der Strecke bleiben. Das muss sich ändern. Zudem vertritt der Deutsche Bauernverband mit seinem exportorientierten und auf immer mehr Wachstum ausgelegten Kurs nicht die Interessen  aller Landwirte, die sich ebenfalls deutlich mehr Fördergelder für Tierwohl und Umweltschutz wünschen.

3.5.2019

 

 

Bauern lt. NABU für eine naturverträgliche Landwirtschaft

 

 Die Mehrheit der deutschen Landwirtschaftsbetriebe ist unzufrieden mit der EU-Agrarpolitik: Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag des NABU unter Landwirtinnen und Landwirten in Deutschland durchgeführt hat.

 

Die Umfrage kommt  zu dem Ergebnis, dass 87 Prozent bereit sind, mehr für den Naturschutz zu tun. Vorausgesetzt, sie bekommen hierfür eine angemessene Förderung.

 

Die forsa-Umfrage zeigt deutlich, dass Deutschlands Landwirtschaft offen ist für einen Kurswechsel. Denn ebenso wie die Wissenschaft oder der Bundesrechnungshof kritisieren auch viele deutsche Bauern das jetzige Fördersystem. Ein System, das vor allem Flächenbesitz belohnt, Betriebe zu einer intensiveren Produktion zwingt und die Natur unter die Räder gerät. Das ist nicht mehr zu rechtfertigen – zumal es die Steuerzahler fast 60 Milliarden Euro im Jahr zahlen. Die landwirtschaftlichen Betriebe wollen eine EU-Agrarpolitik, die Naturverträglichkeit belohnt und zu fairen Preisen führt.

Ein Bierdeckel für eine Frage an den Ministerpräsidenten

 

Während einer Veranstaltung in Flachsmeer am 11. April 2019 konnte jeder der 150 Besucher seine Frage an den Ministerpräsidenten Stephan Weil auf einem Bierdeckel niederschreiben.

 

Angesichts der Klage der EU und neue Düngevorschriften verwies der Ministerpräsident darauf, dass es keine Lösung sei, dass demnächst alle Betriebe 20 % weniger Gülle ausbringen dürften. Das würde auch die Bauern in den Gebieten treffen, wo es bislang keine Nitratprobleme gibt. Zudem stehen alle Höfe in einem harten Wettbewerb und noch sind die Auswirkungen der letzten Düngevorschriften nicht ausgewertet worden. Zumindest den nächsten Nitratbericht, so Weil weiter, sollte hier noch abgewartet werden.

Meine Frage an den Ministerpräsidenten: Die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union ab 2021 bis 2027 steht vor der Tür. Bislang habe ich in den Medien von der SPD in Niedersachsen kein Konzept gefunden, dass sich mit der Verteilung der Agrarsubventionen ab 2021 beschäftigt. Herr Weil versicherte mir, dass es ein Konzept geben würde und ich es zugesendet bekomme.

Derzeit ist es so, dass rd. 20 % aller Betriebe gut 80 % aller Subventionszahlungen einstreichen. Eine naturverträgliche Landwirtschaft wird bei der derzeitigen Subventionspolitik nicht belohnt. Die SPD im Bundestag möchte daher die Agrarsubventionen ab 2012 auch mit Leistungen im Umwelt- und Tierschutzbereich verbinden.

 

Stephan Weil- sturmfest und stark - gibt Antworten.                  Die Moderation übernahm Johanne Moder.                                       Jeder Besucher bekam einen Bierdeckel  

 

Bemerkung: Ich finde es schade, dass die meisten Subventionszahlungen an Großbetriebe gehen. Und als in Niedersachsen in 2018 die wenigen Landwirte mit  Weidehaltung eine Weideprämie (30 Mill. Euro) bekommen sollten, ist dies trotz vorheriger Versprechungen der alten SPD/Grünen-Regierung letztlich doch gründlich in die Hose gegangen.  Diese Prämie hätte die Landwirte zwar nicht reich gemacht, aber es wäre eine schöne und verdiente Anerkennung gewesen. Insbesondere die zuständige Agrarministerien Barbara-Otte-Kinast (CDU) war strikt dagegen und die SPD wollte bzw.  konnte sich auch nicht so richtig durchsetzen. Da immer mehr kleine Höfe aufgeben und die Artenvielfalt in der Natur auf dem Rückzug ist - keine gute Entscheidung.

 

         

Petrusgemeinde suchte nach Müll

 

Fleißig waren die Helfer und Konfirmanden, als sie im idyllischen Philippsburger Park in Leer am 6. April überall nach Müll suchten. 

Der dortige Pastor Udo Joswig der Petrusgemeinde hat nicht nur diese Aktion Saubere Landschaft organisiert, sondern auch tatkräftig mit angepackt.

 

Schade nur, dass einige Zeitgenossen - ohne Respekt vor der Natur - so ihren Müll entsorgen und andere es wieder aufheben müssen.

 

 

Schärfere Düngevorschriften und  der Ton im Landtag wird rauer

 

Die EU verstärkt den Druck auf Deutschland, weil es hierzulande einfach nicht gelingt,   die   Nitratbelastungen im Grundwasser zu senken. Wie auf dieser Seite schon berichtet, drohen Deutschland jetzt Strafzahlungen im 6-stelligen Bereich pro Tag. Um das noch abwenden zu können, erklärt das Bundesagrarministerium, werden wir die Düngerregeln noch einmal verschärfen müssen.

Jetzt ist das Land Niedersachsen empört und schimpft in Richtung Julia Klöckner (CDU), Bundesagrarministerin, das sei doch alles völlig unausgegoren. Vor allem auch deshalb, weil im besonders belasteten Nordwesten dann 20 % weniger gedüngt werden darf. Und das sei, beklagt sich Barbara Otte-Kinast, CDU, Niedersäsische Agrarministerin,  auch gar nicht mit der Landesregierung abgestimmt.

Die CDU steckt in einem Dilemma. Einerseits wollen sie an der Basis ihre Wählerstimmen, die  Landwirte,  nicht vergraulen und andereseits ihre CDU Bundesministerin Julia Klöckner nicht bloß stellen. 

Aber auch die Agrarministerin Julia Kläckner zeigt Standfestigkeit und kontert: Schließlich sei doch der Bauernverband selbst Schuld, dass Brüssel die Düngeregeln weiter verschärfe, denn sie hätten doch seit 2006 die strengeren Regeln selbst verhindert!

Eine Bemerkung dazu: Gerade die Agrar- und die Subventionspolitik auch der CDU hat wesentlich  dazu beigetragen, dass kleine Bauernhöfe reihenweise in den Ruin getrieben werden und durch wenige Großbetriebe ersetzt werden.  Nicht zu vergessen, die großzügigen Förderungen der Biogasanlagen verbunden mit dem massiven Maisanbau.

Wenn im Nordwesten 20 % weniger gedüngt werden darf, ist das sicherlich auch ein Beschleunigungsfaktor für den Gülletourismus und treibt die Pachtpreise in den weniger belasteten Gebieten, wie auch in Ostfriesland, wieder  in die Höhe. 

Das Gute an Klöckners Vorschlag aber ist, dass es nicht wieder eine kollektive Bestrafung für alle Landwirte gibt. Die Einschränkungen sollen gezielt dort gelten, wo auch die Verursacher,  also  die Agrarfabriken stehen.

Noch eine Bemerkung zu  einem aus einem 7-Punkte-Programm von Julia Klöckner und Ursula Heine-Esser (NRW) zum Grundwasserschutz:

...Den Bestand der familiengeführten Betrieb möchten wir in allen Regionen Deutschlands sicherstellen.  Also, bislang war davon in Ostfriesland nicht viel zu merken und für die meisten Kleinbetriebe kommen diese, schon oft gehörten Versprechungen, ohnehin viel zu spät.

 


EU-Reform -  und nichts dazu gelernt ?

 

Eigentlich sollten jetzt ganz andere Themen im Vordergrund stehen und nicht die, schon seit 1991 verschleppte Güllediskussion!

Die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) steht vor der Tür, da die EU-Fördertöpfe für 2021 bis 2027  neu verteilt werden. Entscheidend wird sein, inwieweit  für die Natur die Umweltschutzmaßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt auch honoriert werden. Das wird aber den Großbetrieben nicht  sonderlich gefallen, da sie bislang  80 % der Subventionszahlungen einstreichen.

Die NABU kritisiert schon jetzt die aktuelle Abstimmung der EU-Agrarminister und fordert einen Neustart nach der Europawahl. Da die Subventionen weiter nach Fläche ausgezahlt werden sollen, schimpfte NABU-Präsident Olaf Tschimpke, ist eine naturverträglichere Richtung gescheitert. Es bleibt egal, ob auf den Flächen hoch-intensiv oder naturschonend gearbeitet wird und die Förderung der Artenvielfalt bleibt wieder auf der Strecke.

Es stellen sich die Fragen: In wessen Interesse das Gremium eigentlich agiert?  Wo bleibt das Gemeinwohl ?  Die Agrarressorts sind durchsetzt von Besitzstandswahrer und die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, so Tschimpke weiter, zeigt ebenso keine Ambitionen, den dringend erforderlichen Kurswechsel anzugehen. Ein Jahr im Amt und noch immer liegt kein Vorschlag vor, wie sie sich eine umweltverträgliche EU-Agrarpolitik vorstellt.

Ja – ein sehr schlechter Tag für alle kleinen und mittelständischen Landwirte, für die Natur und alle Steuerzahler. Ein schauriges Lehrstück und man fragt sich immer wieder, warum die Politik sich nicht zum Wohl der Allgemeinheit durchsetzen will oder kann ?