Der Plastikflut ein Ende setzen

Jede Tüte zählt 

 

 

Die Aussage von der Bäckerei Gansefort ist gut: Nachhaltiges Handeln bewirkt aber auch im Kleinen Großes.

 

Die Bäckerei verkauft jetzt Brot in einem sog. Brot-Büdel, der im Vergleich zu herkömmlichen Polytüten aus 70 % weniger Plastik bestehen soll.

 

Spezielle Membrane sollen im Beutel dabei den Luft- und Feuchtigkeitsgehalt regulieren können, damit  das ofenfrische Brot länger knusprig und lecker bleibt.  

 

Und das Beste ist, wer Brot auf Vorrat einfrieren möchte, kann es direkt mit dem Beutel in die Truhe packen. Das umpacken in einen Gefrierbeutel fällt weg. Top!

Oktober 2023

 

Einwegplastik kostet Kommunen 700 Mio Euro                  

 

Diese Summe, so das Infa-Institut,  müssen Kommunen jährlich aufwenden, damit die in der Öffentlichkeit entsorgten Einwegkunststoffe wieder eingesammelt und entsorgt werden. Allein für die  Sammlung von To-Go-Becher aus Plastik belaufen sich die Kosten auf rd. 120 Mio. €.  Nach Angaben des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) landen pro Einwohner und Jahr rd. 140 Liter Straßenmüll in öffentlichen Eimer oder im Graben.

Gründe genug, angesichts der Wegwerfmentalität auch die Hersteller mittels einer Einwegplastikrichtlinie mit in die Verantwortung zu nehmen. Denken wir nur an die, in der Landschaft liegenden Einwegbecher aus den Fast Food Ketten.

 

Allein im Landkreis Leer werden jedes Jahr  rd. 300 to Abfälle illegal entsorgt. Rund 100 to sammeln die einzelnen Städte und Gemeinden über ihre Bauhöfe ein, rd. 100 to muss der Landkreis bei den Altglasplätzen entsorgen und rd. 100 to sammeln Mitglieder von Vereinen im Rahmen einer Aktion Saubere Landschaft mühselig wieder ein.  Oktober 2020

 

 

Verbot für Einwegplastik – es geht doch!

 

Bald sind die Tage gezählt: Ab Juli 2021 darf in der EU kein Einwegplastik mehr produziert werden. Eine überfällige Entscheidung, denn allein in Deutschland werden pro Stunde rd. 320.000 Einwegbecher verbraucht. Gut ist, dass auch die scheinbar kompostierbaren Kunststoffverpackungen ebenso verschwinden werden. Und Einweg- und Mehrwegflaschen sollen besser gekennzeichnet und  die  illegale Entsorgung von Kunststoffen in Entwicklungsländer verboten werden. Gerade hier haben die Umweltminister in Berlin viel zu lange weggeschaut. Derzeit landen weltweit pro Jahr rd. 8 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Weltmeere. Umgerechnet pro Minute die Ladung eines Müllfahrzeuges. 

Aber am besten ist es noch immer, ein Pfandsystem zu nutzen und erst gar keinen Plastikmüll entstehen zu lassen. 

8.7.2020

Der Plastikflut ein Ende setzen

 

Egal wo wir in der Landschaft sind, überall liegen Kunststoffbecher und Plastiktüten herum. Laut einer Untersuchung des Frauenhofer-Institut sind es jährlich rd. 330.000 Tonnen Mikroplastik und rd. 116.000 Tonnen Makroplastik die so  in die Umwelt gelangen. Auf jeden Einwohner kommen wir auf rd. 4 kg  Mikroplastik und 1,4 kg Makroplastik. Und wodurch unterscheiden sich die beiden Kunststoffarten ? Die Wissenschaft unterscheidet hier zwischen Mikroplastik in Stufen Typ A , Typ B und sekundäres Mikroplastik.

Mikroplastik Typ A wird gezielt hergestellt z.B. als Reibkörper in Kosmetik und Kunststoffpellets. Ihr Anteil beträgt rd. 11 Prozent.

Mikroplastik Typ B wird während einer Nutzung freigesetzt wie z.B. beim Reifenabrieb und beim Waschen freigesetzte synthetische Fasern. Ihr Anteil liegt bei 89 Prozent.

Sekundäres Plastik entsteht durch Verwitterung von Makroplastik wie  beispielsweise durch Wilde Müllablagerungen in der Umwelt.

 

Mikroplastik ist überall zu finden

 

Der größte Teil der Kunststoffe werden über die Kläranlagen – je nach technischer Aus-rüstung – bis zu 95 Prozent zurückgehalten. Dafür lagern sich die Kunststoffe wiederum im Klärschlamm an, so dass nur eine Verbrennung diesen Kreislauf schließen kann.

Da fast ein Viertel der Makro- und Mikroplastik ungefiltert über Niederschläge in unsere Ökosysteme gelangen, ist die Mikroplastik überall zu finden. Sowohl in der Luft, im Trink-wasser und in Nahrungsmitteln.

Im Mineralwasser, so die Stiftung Warentest, werden z.B. mehr als 100 Teile Mikroplastik je Liter gefunden. Wissenschaftlich ist derzeit aber nicht bekannt, ob gesundheitliche Risiken bestehen. Die  Forscher haben aber festgestellt, dass die kleinen Teilchen bei Meerestieren zu Leber- und Zellschäden führen.  Ganze 700 kg Plastikabfälle landen in jeder Sekunde in unseren Ozeanen, zersetzen sich zu Mikroplastik und kommen so als Niederschläge oder über Fischspeisen zu uns zurück.  Auch wenn bislang keine konkrete Gefahren nachgewiesen wurden, so haben diese  Kunststoffe in der Umwelt gar nichts zu suche

 

Export von Plastikmüll sofort stoppen

100.000 to Plastikmüll hat Deutschland allein nach Malaysia exportiert. Ebenso auch nach Thailand und Vietnam unter dem Deckmantel: Recycling.  Das alles trotz guter Recyclinganlagen in Deutschland und die Politik schaut tatenlos zu. Zumindest ab 2021 soll dieser Schwachsinn gestoppt werden. In meinen Augen viel zu spät. Aber wie sagte mein alter Chef immer:  Der Müll geht immer den billigsten Weg.

Hersteller in die Pflicht nehmen

Das Bundesumweltministerium (BMU) will die Kommunen bei den Stadtreinigungskosten entlasten. Basierend auf der EU-Einwegkunststoffrichtlinie aus Mai 2019 sind Hersteller von Einweg- und Wegwerfartikel künftig an den Reinigungskosten im öffentlichen Raum zu beteiligen.

 

 

Was können wir tun?

Überall wo es geht, sollten keine plastikhaltigen Verpackungen verwendet werden. Statt Joghurts und Getränke in Kunststoff-verpackungen lieber mal zu Gläsern und Glasflaschen greifen. 

Eine Alternative im Kampf gegen den Plastikmüll sind kompo-stierbare Verpackungen. Das aus Nordhorn stammende Unter-nehmen  Bio4Pack hat Verpackungen entwickelt, die aus Zucker be-stehen. Sie sollen kompostierbar sein und in der Stabilität dem umweltschädlichen Plastik nichts nachstehen. Produziert wird der Plastikersatz im Nachbarland Holland. Die Packungen bestehen aus 100% Zucker, dem lediglich Milchsäure hinzugefügt werden, um die Festigkeit zu erlangen. Die holländische Biomarkt-Kette Ekoplaza hat die Verpackungen aus Zucker als erste Supermarktkette getestet und hollandweit eingeführt. Übrigens trägt die Supermarktkette die Mehrkosten für das neue Bioverpackungsmaterial selbst.Wann oder ob die Zucker-Verpackungen hierzulande zum Einsatz kommen, ist nicht absehbar. Ein Nachteil ist, dass die Kompostierung dieser Verpackungen rd. 12 Wochen braucht. 

 

Blaue Kunststoffteile entlang der Bahnschienen

 

Nanu, wo kommen diese blauen Kunststoffteile denn weg ? Dieses Teile habe ich entlang der Bahngleisen in Neermoor fotografiert und werden sicherlich noch viele Kilometer weiter verteilt herumliegen.

Ein Bürger aus Neermoor hat sie entdeckt und vermutet, dass sie als Transsportschutz an Neufahrzeugen verwendet wurden. Leider schafft es der Fahrtwind, diese Teilchen während der Fahrt nach und nach zu lösen.  Wenn es so ist, bitte die Teile etwas fester kleben oder ganz weglassen, wenn sie sich ohnehin schon abfliegen !

Ob Bahnmitarbeiter sie bei der Streckenkontrolle wieder einsammeln ?

 

 

Jo, ich das Rätsel lösen können. Als ich letztens vor einer Schranke warten musste, fuhr dieser Autotransport auf Schienen vorbei. Und dann sah ich sie, die kleinen blauen Teile an der Türverkleidung !