Panorama

Monotone Maisfelder sind die Hauptverursacher für die Nitrate im Trinkwasser
Monotone Maisfelder sind die Hauptverursacher für die Nitrate im Trinkwasser

 

Land erhöht die Wasserpreise - der Verbraucher zahlt die Zeche

Ab 2021 erhöht das Land Niedersachen die sog. Wasserentnahmegebühr von 7,5 auf 15 Cent pro Kubikmeter Wasser. U.a.  soll auch der Niedersächsischen Weg zur Reduzierung des Nitrateintrags und Ausgleichsmaßnahmen für Randstreifen mitfinanziert werden.

 

Wie schon oft auf dieser Internetseite angesprochen: Für alle Versäumnisse der letzten Jahrzehnte, u.a. die Verschleppung der Nitratprobleme werden nicht die Verursacher sondern die Bürger zur Kasse gebeten. Die Gewinne der Betreiber von Biogasanlagen mit ihren überdüngten Maisfeldern (Foto) werden privatisiert und die Schäden verallgemeinert. Es sind eben die Folgen einer kurzsichtigen Agrarpolitik, die eine Überproduktion landwirtschaftlicher Produkte zu Lasten der Umwelt noch heute fördert.  Unterstützt mit Soja aus gerodeten Regenwäldern wird Fleisch zu Billigpreisen produziert. Die damit verbundenen Gülleüberschüsse landen letztlich auf überdüngte Felder und führen letztlich zu den ansteigenden Nitratwerten im Trinkwasser. Konzerntreue Agrarpolitiker fördern diesen Unsinn noch heute. Anstatt der Massentierhaltung engere Grenzen zu setzen gibt  Niedersachsen noch Fördermittel für Güllespeicher dazu. Nicht deutsche Politiker sondern erst die EU,  mit der Androhung von saftigen Strafzahlungen wollen diesem Treiben ein Ende setzen. Und dennoch versuchen jetzt einzelne Bundesländern die Vorgaben der Düngeverordnung wieder etwas aufzuweichen.  

 

Rund 8 Mill. Wasserkunden bzw. Privathaushaushalte werden jetzt mit jährlich rd. 82 Mill. € zur Kasse gebeten. 350 Mill. € sollen in den nächsten 4 Jahren für den Artenschutz ausgegeben werden. Ohne Zweifel, der Natur muss geholfen werden aber das alles wäre bei ehr Sachverstand auch vermeidbar gewesen. Und dies ist erst der Anfang! Was wir heute billig einkaufen werden wir morgen teuer bezahlen müssen.  Alle sind, mit Ausnahme der Verursacher, die Verlierer – auch die Landwirte.

Januar 2021

 

 

Geräte sollen länger halten - neues EU-Gesetz soll helfen

 

Im Jahr 2018 landeten aus den Privathaushalten rd. 775.000 Tonnen Elektrogeräte auf den „Müll“  umgerechnet rd. 9,3 kg pro Einwohner und Jahr. Angesichts der kurzen Lebensdauer vieler Geräte, insbesondere der Billiggeräte,  nicht  verwunderlich. Ein Nutznießer ist dabei die Wirtschaft, wenn die Verbraucher möglichst oft neue Produkte kaufen. Gründe genug für das Europäische Parlament, seit 2016  über eine längere Lebensdauer nachzudenken.Denn laut einer Eurobarometer-Erhebung in 2014 würden 77 Prozent der EU-Verbraucher eine Reparatur dem Neukauf vorziehen.

Jetzt ist es soweit: Alle Geräte, die ab 2021 in der EU auf den Markt kommen, müssen jetzt  besondere Anforderungen erfüllen: U.a. eine deutlich bessere Reparierbarkeit. Ersatzteile sind für Kühlschränke und TV-Geräte 7 Jahre, für Waschmaschinen 10 Jahre vorzuhalten.  Zusätzlich müssen die Ersatzteile mit gängigem Werkzeug einbaubar sein. Das unterstützt natürlich auch die Arbeiten in den Repair Cafes, über die ich auf dieser  Webseite schon berichtet habe.

Januar 2021

 

Es gibt seitens der EU noch immer keine klaren Vorgaben ! 

April 2023

 

Was mich ärgert: Muss ein Toaster von Bosch unbedingt in China produziert werden? Die Qualität stimmt - da haben die Chinesen schon gleichgezogen. Aber es muss denn jeder Arbeitsplatz exportiert und jedes Gerät um die halbe Welt geschifft werden ?

Als jüngstes Beispiel meine für rd. 20 Euro gekauften Scheibenwischer von Bosch. Früher mußten sie unbedingt von Bosch sein, weil die billigen Wischer immer quitschten. Als ich aber kürzlich für meinen 27 Jahre alten Bulli wieder Scheibenwischer von Bosch kaufte traue ich meinen Ohren nicht - genau wie früher - nervenden, quitschende Wischer auf der Scheibe ! Soviel zu Bosch und Made in China.

 

 

Sind Politiker käuflich ?

Das Parlament arbeitet derzeit an ein Lobbyregister, wo die Interessenvertreter der Konzerne und Verbände ihre Aktivitäten in ein öffentliches Verzeichnis dokumentieren und ihre jährlichen Lobbyausgaben offen legen sollen. Eigentlich ganz selberständlich, sollten man doch annehmen. 

Ein weiteres, heikles Thema ist, dass Politiker mit ihrem Einzug in den Bundestag zugleich auch lukrative Posten mit Nebeneinnahmen in den Verbänden bekleiden. Redebeiträge werden hoch belohnt oder lukrative Reisen angeboten. Mehrere Millionen Euro fließen ohne Angabe der Spender an Abgeordnete aller Parteien.

Und auch nach dem Ausscheiden der Politiker aus dem Bundestag winken den Volksvertretern weiterhin noch lukrative Posten. Die Gefahr ist also gegeben, dass Lobbyisten die Gesetze beeinflussen und der Wählerwille auf der Strecke bleibt. Subventionsvorgaben so gesteuert werden, dass Konzerne und Großbetriebe stets die größten Profiteure sind. Kein Wunder, wenn der Verteilungsschlüssel bei Agrarsubventionen so gestrickt ist, dass lediglich 20 Prozent aller Betriebe gut 80 Prozent aller Fördermittel einstreichen können. Ob ein  Betrieb naturnah oder nachhaltig wirtschaftet spielt bei der Verteilung keine Rolle, da nur nach Flächengröße ausgezahlt wird.  Der Steuerzahler, die Verbraucher, die kleinen Landwirte und die Natur bleiben am Ende die Verlierer. Aber nicht nur Landwirte erhalten Subventionen. Auch Konzerne wie z.B. die Südzucker AG, so die Antwort auf eine Anfrage der Grünen, erhalten üppige Subventionen aus der GAP.  Diesem Konzern wurde in den Jahren 2018 und 2019  jeweils rd. 1,6 Mill. Euro zugesprochen.

 

Natürlich müssen Politiker und Konzerne miteinander reden und sich austauschen. Aber bitte ohne Geldzuwendungen, da bei diesen  Verflechtungen immer mehr Bürger den Glauben an den Staat verlieren werden. Insbesondere bei Entscheidungen in der Umweltpolitik hat der Bürger ein Recht darauf, dass die von ihm gewählten Politiker öffentliche Mittel nur zum Wohle der Allgemeinheit einsetzen. Dass der Bundestag neue Regeln braucht hat vor einigen Monaten auch die Amthor-Affäre offenbart. Als junger Politiker in der Politik noch gar nicht richtig angekommen, soll seine Arbeit schon mit Aktienoptionen und sonstigen Vergünstigungen belohnt worden sein.

 

Aber es wird den Lobbyisten auch leicht gemacht. 778 Interessenvertreter von Verbänden sollen für den Bundestag einen Hausausweis besitzen, der ihnen einen uneingeschränkten Zutritt gewährt. In Brüssel sind es mittlerweile schon rd. 25.000 Lobbyisten. Um hier mehr Transparenz zu schaffen, so der Verein abgeordnetenwatch.de, muss endlich sichtbar gemacht werden muss, wer in wessen Auftrag Lobbyarbeit betreibt.

 

Und als wäre das alles noch nicht genug, entwickelt sich das Parlament allmählich zu einem Bläh-Bundestag mit über 800 Abgeordneten. Der Betrieb dieses XXL-Bundestages kostet dem Steuerzahler schon jetzt rd. eine Milliarde pro Jahr. Eine Reform ist hier mehr als überfällig, da mit der steigenden Anzahl an Abgeordneten keineswegs auch die Qualität des Parlamentes steigt. Nicht leicht, da zunächst die Wahlkreise minimiert  werden müssen und welcher Politiker sägt schon gerne den Ast ab, auf dem er gerade sitzt.

 

Oktober 2020

 

Österreich will Glyphosat verbieten

 

Die österreichische Umweltministerin sucht den Ausstieg aus Glyphosat im Einklang mit EU-Recht. Im Sinne der Artenvielfalt sollen gefährliche Pestizide verboten werden,  was auch im Sinne einer  EU-Biodiversitätsstrategie ist. Hier sind jetzt alle Beteiligte, auch die Hersteller und Anwenden gefordert, gemeinsam an einem Strang ziehen. 

 Oktober 2020

 

Pestizide im Honig enthalten

 

Untersuchungen des Nieders. Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) zeigen, dass rd. 3/4 aller Honigproben Pestizidrückstände enthalten. Von 40 Honigsorten waren nur 2 aus

Deutschland und 10 aus anderen Ländern frei von Pflanzenmittelrückständen.

In keinem Fall wurden aber die zulässigen Grenzwerte überschritten.

 

Faxit: Die Pestizide sofort zu verbieten ist sicherlich nicht einfach, aber man sollte zumindest schon jetzt anfangen, den Einsatz von Pestiziden langfristig zu verbieten.  

Bio-Boom  in der Corona-Krise

Mit der Corona-Krise und einem wachsendem Umweltbewusstsein haben anscheinend auch die Umsätze der ökologischen Erzeuger wachsen lassen. Gut ist, dass anscheinend auch regionale Produkte verstärkt gekauft werden. Umfragen von Marktforschungsinstituten haben ergeben, dass rd. 30 % der Verbraucher auch auf Bioprodukte zurückgreifen. Der Umsatz in den Discountern soll in 2019 um 11 Prozent auf über 7 Milliarden Euro angestiegen sein. Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche stieg in 2019 um rd. 8 Prozent auf rd. 1,6 Millionen Hektar. Damit werden rd. 1/10 der landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet. Man kann nur hoffen, dass dieser Trend anhält und der Handel den Biobauern den Mehrwert nicht vorenthält

 

Oktober 2020

Plastikflut in Weltmeeren

 

 

Bremer Wissenschaftler schätzen, dass rd. 400.000 to Kunststoffabfälle in den Ozeanen an der Wasseroberfläche herschwimmen.

 

Noch schlimmer: Die gesamte Menge beläuft sich lt. Umweltorganisationen auf mehrere Millionen Tonnen unddie Plastikflut soll sich bis zum Jahr 2052 noch verdoppeln.

 

Oktober 2020

 

Weniger Antibiotika in der Landwirtschaft einsetzen

Laut dem Nieders. Agrarministerium ist der Einsatz von Antibiotika in Niedersachsen zwischen 1011 und 2019 von 1014 to auf 389 to zurückgegangen. Allein in den tierhaltungsintensiven Landkreisen wie Osnabrück, Emsland, Grafschaft Bentheim, Cloppenburg, Vechta sowie Teile von Nordrhein-Westfalen wurden rd. 276 to verkauft. Das sollen umgerechnet rd. 40 % des Bundesverbrauchs sein.

Der massive Antibiotikaeinsatz steht stark in der Kritik, weil  es für die Bildung gefährlicher Krankenhauskeime verantwortlich sein soll und kein Antibiotikum dagegen helfen kann. 

Foto: Hühnermobil in Westoverledingen. Hier wird sicherlich kein Antibiotika eingesetzt

Oktober 2020 

Dieselbeimischung zerstört Regenwälder

 

Leider trägt die Beimischung von Palmöl- oder auch Sojaöl in den Dieselkraftstoff bei jeder Tankfüllung dazu bei, dass wieder ein Stück wertvoller Regenwald  verloren geht. Damit muss Schluss sein!  Die Deutsche Umwelthilfe und ROBIN WOOD fordern die Bundesregierung jetzt auf, die Beimischung von Palmöl zum Schutz der Regenwälder zu stoppen.  Zwar möchte die EU die Beimischung erst bis 2030 stoppen, erlaubt es aber den Mitgliedsländern wie auch Deutschland, diesen Unsinn vorher zu beenden.

 

Gut ist, dass in 2018  der Raps (mit 58 %) und die Altspeisefette (mit 27 %) die wichtigsten Rohstofflieferanten für die Biodieselproduktion sind und der Einsatz von Palmöl auf 2 % minimiert werden konnte. In 2018 wurden rd 3,2 Mill. Tonnen Biodiesel  produziert, wovon rd, 2,2 Mill. Tonnen in Deutschland verbraucht wurden. Allein die Rapsfelder erstrecken sich in Deutschland auf rd. 560.000 ha. 

Oktober 2020

 

Sind Ernteausfälle hausgemacht ?

 

Da seit Jahrzehnten die Felder entwässert und die Hecken entfernt werden, sieht der NABU die Ernteausfälle auch z.Tl. hausgemacht.  Trockenheit und Mäuseplage sind  mit diesen Änderungen damit vorprogrammiert. U.a. lassen kahle und intensiv bearbeitete Ackerflächen den Greifvögeln keine Chance, Feldmäuse zu jagen.

 In den 70er Jahren standen beim Boekzetelermeer die Meeden (sog. tiefere Feuchtwiesen) in den Herbstmonaten regelmäßig unter Wasser. Ich kann mich als Kind noch gut daran erinnern, da mein Vater viele Nächte in seiner Entenhütte verbracht hat. Dann kam der Bau des Sautelerkanals, der sich quer durch Ostfriesland windet und damit viele alte Wasserwege einfach durchkreuzte. Mit der  Flurbereinigung und seinen tiefen Entwässerungsgräben waren die Tage der Feuchtwiesen gezählt. Schon damals ärgerte sich mein Vater, dass in den Meeden jeder noch so kleine Strauch sofort entfernt wurde. Was die verantwortlichen Planer sich dabei gedacht haben, kann ich nicht nachvollziehen. Aber schon damals prophezeite mein Vater, dass wir in der Zukunft ein Bewässerungs- und kein Entwässerungsproblem haben werden.  Da mit dem  Wegfall der Feuchtwiesen u.a. der Kibitz stark gefährdet ist, versuchen jetzt Tierschützer das Rad wieder zurückzudrehen.  

 

Oktober 2020

 

Aus der Regional einkaufen ist immer besser

 

Wer regional einkauft hilft den hiesigen Erzeugern, unnötige Transportwege entfallen und der Verbraucher weiß, was er kauft. Selbst die Nieders. Landwirtschaftsministerin macht sich jetzt dafür stark,  dass jeder Landkreis wieder seinen eigenen Schlachthof bekommt. Gerade jetzt in der Krise ist es ein Fehler, wenn nur wenige Großschlachtereien den gesamten Fleischmarkt beherrschen.

 

Und wenn wir dabei sind, vielleicht kann man ja auch die alten dörflichen Molkereien wieder aktivieren um dann die Butter und die Trinkmilch wieder vor Ort produzieren?

 

Auch in meiner Kindheit kann ich mich noch gut an die Hausschlachterei auf unserem Hof erinnern, als das Schwein -  in zwei Hälften zerlegt – hinterm Haus an der Leiter hing. Ein  VW-Mitarbeiter nach Schichtende kam und alles in leckere Wurst- und Fleischstücke verarbeitet hat. Aber immer neue Hygienevorschriften kamen und haben der Hausschlachterei einen Riegel vorgezogen. Selbst alte Landschlachtereien mussten angesichts  immer neuer Auflagen den Betrieb einstellen. Als dann noch Billigfleisch in den Regalen der Supermärkte angeboten wurde, hatten kleine Schlachthöfe kaum noch eine Chance.

 

Aber eins ist sicher - Fleisch, Milchprodukte, Obst und Bienenhonig regional einzukaufen - hat immer einen Mehrwert.